Kastanienpark Hannover

Konzept

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Die Revitalisierung einer über Jahrzehnte genutzten militärischen Liegenschaft hin zu einem attraktiven neuen Stadtquartier ist eine gewaltige Aufgabe.

Neben den üblichen Prozessen der Bauleit- und Erschließungsplanung müssen Themen wie Gebäudeabbruch, Kampfmittelräumung, Bodenreinigung, Altlastensanierung sowie Natur- und Artenschutz sorgfältig berücksichtigt werden.

Von der Kaserne zur Moderne

Der Grundstein für eine ökologische Mustersiedlung ist gelegt: Diese Siedlung vereint verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte, wie die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks, die Förderung der Biodiversität, ein effektives Regenwassermanagement und geringe Versiegelungsgrade in den Freiflächen.

Für die Menschen im Wohngebiet entsteht ein vielfältig belebtes, nach innen wie außen engmaschig vernetztes und gut gestaltetes Umfeld. Lebendige Außenräume bringen Generationen zusammen und sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.

Qualitätsziele

Ziel 1 - Architektur
Ruhige, homogene Bebauungsstruktur

Ziel 2 - Nachbarschaft
Vernetzung nach Außen und Innen

Ziel 3 - Freiraum
Lebendige Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität

Ziel 4 - Nachhaltigkeit
Geringer CO2-Fußabdruck, hohe Biodiversität, geringer Versiegelungsgrad

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CO₂ - Benchmark

Der Kastanienpark soll ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Quartier werden. Ein zentrales Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck der neu errichteten Gebäude deutlich zu reduzieren.

Mehrere blühende Kastanienbäume vor einer alten Mauer und blauem Himmel. Es handelt sich um den alten Baumbestand am Eingang des zukünftigen Wohngebietes "Kastanienpark-Hannover"

Zielsetzung und Umsetzung

Im Kastanienpark soll der CO2-Fußabdruck der neuen Gebäude minimiert werden. Dabei wird sowohl die Energie für den Betrieb berücksichtigt, als auch die sogenannte graue Energie, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung benötigt wird.

Um den CO2-Ausstoß zu neutralisieren, ist der Einsatz regenerativer Energien notwendig. Je geringer die graue Energie eines Gebäudes ist, desto schneller kann die Dekarbonisierung erreicht werden.


Aufgabe und Vergleich

Konstruktionen, die weniger graue Energie erfordern als übliche Bauweisen sollen genutzt werden. Bei der Planung werden Außenwände, Decken, Dächer und tragende Innenwände hinsichtlich ihrer CO2-Äquivalente bewertet. Kellerbauwerke, Fundamente und Sockel werden nicht betrachtet. Es wird auf die Vermeidung von Beton und den Einsatz von Recycling-Beton gesetzt.

Der Vergleich bezieht sich auf variable und gestaltprägende Bauteile die eine nachvollziehbare, nicht zu aufwändige Bewertung ermöglichen.


Bewertung und Ausblick

Die Gebäude im Kastanienpark werden einer CO2-Bewertung unterzogen, die mindestens 15% der Gesamtbewertung ausmacht. Mit dem eLCA Tool werden die Bauteile abgebildet und mit Standardwandaufbauten verglichen.

Die Bundesregierung strebt an, CO2-Bilanzen ähnlich wie Primärenergiekennwerte und Dämmeigenschaften zu gesetzlichen Mindestanforderungen zu machen. Der Kastanienpark soll dazu beitragen, indem er auf nachhaltige Konstruktionen setzt und eine zukunftsorientierte Planung verfolgt.


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DGNB 'Vorzertifikat in Gold'

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) verlieh der Niedersächsischen Landgesellschaft mbH (NLG) bereits im Mai 2022 im Rahmen der Immobilienmesse Real Estate Arena in Hannover das DGNB 'Vorzertifikat in Gold' für das Baugebiet 'Wohnen am Kastanienpark'.

NLG-Geschäftsführer Christopher Toben: „Im Kastanienpark sollen die Menschen nicht nur Wohnen, sondern Leben. Unsere Vision ist es, dass die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner in einem nachhaltig gestalteten Wohnumfeld Raum für soziale Begegnungen und vielfältige kulturelle und sportliche Angebote vorfinden.“

Bauliche Gestaltung

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Der Entwurf für das Stadtquartier sieht eine klar strukturierte, aber locker gestaltete Bebauung mit vielfältiger Nutzung vor. Hauptsächlich sind Wohnflächen vorgesehen, während an der östlichen Grenze gewerbliche Flächen und ein Nahversorger entstehen.

Das Gebiet wird in vier nahezu gleich große Viertel unterteilt, die durch großzügige Grün- und Freiräume verbunden sind. Der Kastanienpark bildet ein zentrales, funktionales Netz aus öffentlichen Freiräumen, das Aufenthaltsqualität, soziale Treffpunkte und Bewegungsmöglichkeiten bietet.

Die Freiräume entlang einer zentralen Hauptachse und des Parks schaffen ein „grünes Kreuz“, das dem Gebiet seine Identität verleiht. Ein integriertes Entwässerungssystem zur Regenwasserrückhaltung ist Teil der Freiraumgestaltung.

Die Bebauung besteht aus ein- bis viergeschossigen Baukörpern, die sich zu den Grenzen des Gebiets hin an die Umgebung anpassen.

An der östlichen Grenze, an der Ada-Lessing-Straße, sollen gewerblich genutzte Gebäude entstehen, während Einfamilienhäuser an der westlichen Grenze einen Übergang zur bestehenden Bebauung an der „Bahnstrift“ bilden.

Die Baukörper entlang des zentralen Parks sind als verspringende Solitärbauwerke gestaltet, die durch aufgelockerte Positionierung Zugänge für alle Bewohner ermöglichen. Nichtlineare Wege bieten kurze Fuß- und Radverbindungen und ergänzen die Haupt- und Nebenstraßen. An der nördlichen Bebauungsgrenze bildet eine zusammenhängende Struktur einen Rahmen.

In den Vierteln wechseln sich verschiedene Wohnarten ab: lockere Reihen- und Townhouses in den Innenbereichen, langgestreckte Reihen- und Mehrfamilienhäuser an den Randbereichen.

Für das Quartier sind zwei Kindertagesstätten-Standorte an der nordöstlichen und südöstlichen Grenze eingeplant.

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Kindertages­stätten-­Versorgung

Um den Bedarf für die zusätzlichen 760 Wohneinheiten im Kastanienpark zu decken, sind 99 Kindergartenplätze für Kinder über 3 Jahren und 38 Krippenplätze für Kinder unter 3 Jahren erforderlich.

Die Niedersächsische Landgesellschaft mbH (NLG) hat sich in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Hannover verpflichtet, zwei neue Kindertagesstätten auf den vorgesehenen Bauflächen zu errichten. Diese Einrichtungen müssen je nach Fertigstellung der Wohneinheiten bereitgestellt werden.